Wie es Meike ergeht:
Meike sitzt in ihrem Büro. Auf den beiden Bildschirmen vor ihr sind diverse Tabellen und Diagramme geöffnet, doch sie ist mit ihrer Aufmerksamkeit woanders. Ihre Gedanken kreisen um das Gespräch mit Nikolas. Sie hatte gehofft, dass sie ihn davon überzeugen könnte, wenigstens eine zweite Chance in Betracht zu ziehen, doch er schien so entschlossen. Ein leises Klopfen an der Bürotür reißt sie aus ihren Gedanken. Es ist ihre Kollegin Julia. „Alles okay bei dir?“ fragt sie vorsichtig. Meike zwingt ein Lächeln hervor. „Ja, klar. Nur ein bisschen müde.“ Julia bleibt in der Tür stehen, sieht sie lange an, bevor sie sagt: „Wenn du reden willst, ich bin da.“
Meike nickt dankbar, doch als die Tür wieder ins Schloss fällt, spürt sie einen Stich. Reden, ja. Aber was soll sie sagen? Sie war es gewohnt, alles im Griff zu haben – sowohl beruflich als auch privat. Dass ihre Beziehung zu Nikolas an einem Punkt angelangt ist, den sie selbst nicht mehr kontrollieren kann, macht ihr Angst.
Wie es Nikolas ergeht:
Nikolas hat die Tage bei seinem Freund genutzt, um nachzudenken. Er hatte gehofft, dass der Abstand ihm Klarheit bringen würde, doch stattdessen fühlte er sich zerrissen. Einerseits war da die Erleichterung, nicht mehr ständig das Gefühl zu haben, dass er um Meikes Aufmerksamkeit kämpfen musste. Andererseits war da auch die Leere. Meike war ein großer Teil seines Lebens und nun fühlt es sich an, als hätte er einen Teil von sich selbst zurückgelassen.
Sein Freund Jonas schien das zu bemerken. Beim Abendessen legt er schließlich die Gabel hin und sieht Nikolas ernst an. „Was ist eigentlich der Plan? Bleibst du jetzt hier, bis du eine neue Wohnung gefunden hast? Oder hoffst du, dass Meike sich meldet?“ Nikolas zögerte. „Ich weiß es nicht, Jonas. Ich wollte, dass sie versteht, wie ernst es mir ist. Aber ich vermisse sie trotzdem.“
Jonas nickt langsam. „Vielleicht solltest du dir klarwerden, was du wirklich willst. Willst du, dass sie Teil deines Lebens bleibt oder hast du dich innerlich schon verabschiedet?“ Die Worte treffen Nikolas wie ein Schlag. Er hatte geglaubt, der Auszug würde ihm Antworten bringen, aber stattdessen hat er nun noch mehr Fragezeichen.
Was lernen wir aus dieser Situation?
Die Dynamik zwischen Meike und Nikolas zeigt, dass Trauer nicht nur ein Gefühl des Verlusts ist, sondern auch mit Unsicherheit, Schuldgefühlen und Selbstreflexion einhergeht. Jeder geht anders mit diesen Gefühlen um:
Dies zeigt eindrücklich, dass Trauer kein linearer Prozess ist. Sie fordert uns auf, uns mit uns selbst und unseren Beziehungen auseinanderzusetzen und dabei folgt jeder seinem eigenen Tempo. Besonders deutlich wird hier, dass Kommunikation – auch in schwierigen Zeiten – entscheidend ist, um Missverständnisse und Entfremdung zu vermeiden.
Wie es weitergeht, erfährst du in Teil 3 der Geschichte...
Bis dahin, lass mir gerne eine Rückmeldung zu dieser Geschichte zukommen.
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